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Geschei(ter)te Bildung

| 3. Januar 2011 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 69, Fazitthema

Langsamen Schrittes nähern wir uns der Leere. Jahr für Jahr werden wir dümmer und nähern uns dem noch abstrakt scheinenden Zustand des Unwissens; dem Ende der Kulturnation. Oder handelt es sich bei all dem Gejammer der letzten Tage, Wochen, Jahre nur um den vererbten Kulturpessimismus, der jede nachfolgende Generation grundsätzlich immer für fauler, dümmer und überhaupt schlechter hält als die eigene?

Text: Michael Thurm / Mitarbeit: Michael Neumayr

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Wie sehr hatten wir alle gehofft, dass die PISA-Studie einen fundierten Beweis oder auch Gegenbeweis zu dieser These liefert. Aber diese Hoffnung, so viel ist nach dem nunmehr vierten Test klar, war vergebens. Die freigeistige Interpretation der zuletzt veröffentlichten Zahlen zeigt, wie bei den meisten Statistiken, dass dadurch überhaupt nichts eindeutiger wird. Und leichter schon gar nicht. Die Unterschiede zu den Vorjahren, das gibt auch die OECD so an, sind nicht signifikant. Österreichs Ergebnisse werden wie schon 2000 nur mit Vorbehalt veröffentlicht. Sie sind also in etwa so präzise wie Wahlumfragen. Das hat vor allem etwas mit Mathematik zu tun, also mit jenem Fach, in dem wir laut PISA minimal über dem Durchschnitt liegen.
Nun könnte man diese ganze Studie natürlich ignorieren, aber das wäre, wo sich doch zumindest alle darin einig sind, dass wir eine Bildungsmisere haben, grob fahrlässig. Was lässt sich also aus der Studie extrahieren. Es kann ja nicht bei der Titelseite der Kleinen Zeitung aufhören, die da nonchalant festhielt: „Jetzt hilft nur noch eine Schulreform“. Toll.
Greifen wir einen Punkt aus der Studie heraus, der uns bei der hitzig diskutierten Frage nach der Gesamtschule hilft: Bei einem Blick auf die sogenannten Varianzunterschiede wird deutlich, dass diese Unterschiede innerhalb einer Schule in allen Ländern mehr oder weniger stark sind. Bei dem Unterschied zwischen den Schulen gibt es hingegen ein massives Gefälle im Ländervergleich: Während die schwächeren Länder der PISA-Studie eine überproportional hohe Varianz zeigen, haben Sieger Finnland, aber auch Norwegen und Kanada eine nahezu minimale Abweichung zwischen den Schulen. Das legt einen simplen, fast schon zu simplen Schluss nahe: Wenn unser Ziel darin besteht, möglichst gut in der PISA-Studie abzuschneiden, dann gilt es, die Gesamtschule umzusetzen. Aber ist das durch PISA ermittelte Bildungsniveau überhaupt erstrebenswert?

Bis jetzt besteht ein Common Sense darüber, dass Lesen, Rechnen und Schreiben zu den Grundfähigkeiten eines Menschen gehören sollten. Also genau jene Bereiche, die PISA abfragt. Aber was sagt das Vermögen, einen Fragebogen zu beantworten, darüber aus, ob sich jemand in einer Gesellschaft zurechtfinden kann; ob er Probleme erkennen und lösen kann? Und wie entwickeln sich die Heranwachsenden, wenn sie darauf getrimmt werden, ihre Leistung in Multiple-Choice-Fragen zu beweisen? Der Schweizer Soziologe Kurt Imhof hat sein Elend mit dieser Generation im letzten Jahr wie folgt beschrieben: „Die Studierenden sind heute nicht mehr primär daran interessiert, was ich sage, sondern an den ‚Bullet-Points‘, also dem, was sie für die Prüfung wissen müssen. Das ist nicht nur eine persönliche Kränkung, viel schlimmer: Es nimmt einem die Leidenschaft. Das Wissen wird heute wie durch einen Trichter vermittelt und am Schluss abgeprüft.“ Seine Studenten stammen zum Großteil aus der Schülergeneration von PISA 2000 und 2003.

Und es gibt auch konkrete Kritik an der Entstehung der PISA-Studie: Der Physiker Joachim Wuttke weist seit Jahren auf deren fehlende Seriosität hin. Er kritisiert die Formulierung der Fragen, die Auswahl der teilnehmenden Schüler, die unterschiedliche Motivation für den Test und schließlich die „Eindimensionalität“ der Messung. Bildung besteht eben nicht nur aus Lesen, Schreiben und Rechnen. Der englische Philosoph Herbert Spencer hat es so formuliert: „Das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern Handeln.“ Und dieses lässt sich nicht in Multiple-Choice-Tests messen. Es geht also um Befähigung. Selbstbefähigung durch das Aufzeigen von Entscheidungsmöglichkeiten, durch Perspektiven für die eigene Lebensgestaltung. Vereinfacht: Kindern eine glaubhafte Vorstellung davon zu geben, was möglich ist.
Und trotz der, in einem umfassenderen Sinn von Bildung, marginalen Aussagekraft stürzt sich die Politik regelmäßig mit einem verblüffenden Eifer auf diese Studie. Die einen machen daran ihre politischen Forderungen fest, die anderen ihre personellen – also für die Opposition muss es mindestens der Rücktritt der amtierenden Bildungsministerin sein.
Das war schon bei der ersten Studie so: Im Jahr 2000 war Österreich zwar noch besser als der deutsche Nachbar – sogar die Opposition freute sich –, aber auch damals war die Studie schon Anlass für politische Kleinkriege: „Es liegt nicht an unserer Dummheit oder Faulheit. Wenn überhaupt, dann werden Dummheit und Faulheit vom System produziert. Wir haben eine überwiegend rückwärts gewandte Politik im Bildungsbereich“, ließ die damals rote Schülervertretung ausrichten und forderte die Abschaffung des gegliederten Schulsystems zugunsten der Ganztagsschule. Bildungsministerin damals: Elisabeth Gehrer (ÖVP). Die FPÖ, zu der Zeit in Regierungsverantwortung, forderte mehr Schulautonomie, die Arbeiterkammer forderte Berufsorientierung und das ging fast nahtlos weiter, als 2004 die nächste Studie veröffentlicht wurde. Und die fiel schlechter aus als jene zuvor; also forderte Doris Bures (SPÖ) die Ablösung von Elisabeth Gehrer (ÖVP); die inhaltlichen Forderungen wiederholen sich.

Das reichte der ÖVP heuer nicht. Sie forderte gleich den Rücktritt aller (!) Landeschulräte. Bildungsministerin Schmied wiederum einen „Regierungs-Pakt“. Dieser soll, wenn man das zusammenfast, darin bestehen, dass sich die Regierung für die Neue Mittelschule und die Bundeskompetenz der Lehrer ausspricht. Bundeskanzler Werner Faymann hat das getan, wenn auch mit so wenig Überzeugungskraft, als würde er selbst nicht daran glauben, sich gegen die (hauptsächlich schwarzen) Länderchefs durchsetzen zu können.
Die absurdeste Blüte dieser Forderungs-Gesellschaft tauchte in der letzten Woche bei Veröffentlichung der 2009er-Studie auf: Die Schülerunion hatte damals aufgerufen, diesen Test zu boykottieren. Nicht etwa aus Kritik gegen diesen Test, sondern um „ein treffsicheres Signal zu setzen, dass die österreichische Bildungspolitik in die falsche Richtung läuft“. So formulierte es der damalige Bundesschulsprecher Nico Marchetti (Schülerunion).
Ebenso absurd: Der Lehrergewerkschafter für Berufsbildende Schulen, Jürgen Rainer: „Wir wollen ein Signal setzen, dass die Ministerin ohne uns nichts umsetzen kann.“ – Kurz: Es ging um nichts anderes als Machtdemonstration und Klientelforderungen.

Und auch Hannes Androsch, längst aus der Politik geschieden, auch der fordert etwas, nämlich ein Bildungsvolksbegehren. Und so wird eifrig gefordert. Gefordert. Gefordert.  Gefordert, bis vor lauter Forderungen kaum noch zu unterscheiden ist, wann eine sinnvolle und ernst gemeinte Forderung erhoben wird und wann es sich nur um den üblichen Reflex im politischen Tagesgeschehen handelt.

Neben der politischen Klasse hat sich zusätzlich eine Expertenindustrie entwickelt, die auch weiß, wie es besser gehen müsste. Auch da ist das Problem ähnlich; wegen des begrenzten Aufnahmevermögens von Sachbüchern sogar noch deutlicher: Vor lauter klugen Experten weiß schon keiner mehr, wem man zuhören soll und wessen Bücher man lesen müsste.
Abgesehen davon wissen diejenigen, die etwas zu entscheiden haben, ja selbst ganz genau, was richtig wäre. Denn eigentlich sind wir ja alle Experten. Wir haben die Schulbank gedrückt, auf die Lehrer geschimpft und schon immer gewusst, was alles anders sein müsste. Und wir haben ja recht, denn aus uns ist schließlich was geworden, und schließlich kann man auch niemandem verbieten, seine klugen Forderungen zu formulieren.

Aber wir überfordern uns im engsten Sinne des Wortes: Josef Kraus fragt in senem neusten Sachbuch: „Ist die Bildung noch zu retten?“, der Kinderarzt Remo Largo erklärt sehr vernünftig: „Lernen geht anders“, oder auch etwas expliziter: „PISA 2009 – Bilanz nach einem Jahrzehnt“ von Eckhard Klieme u.a. Allein mit diesen drei Büchern kann man sich ein Jahr beschäftigen. Dazu sind aber auch noch Politiker aktiv, die sich nicht mehr darin genügen, Politiker zu sein. Sie sind gleichzeitig Experten: Josef Broukal und Erwin Niederwieser, beide SPÖ, haben mit „Bildung in der Krise“ einen lesenswerten Aufsatzband veröffentlicht. Aus den Reihen der ÖVP steuert Andreas Salcher regelmäßig Debattenbeiträge und das Buch „Der talentierte Schüler und seine Feinde“ bei. Allesamt, und hier nur exemplarisch angeführt, beachtenswerte Beiträge zu einer Bildungsdebatte, die in ihrem Umfang nicht mehr zu greifen, kaum noch zu begreifen ist. Und so fordern auch die Experten lautstark, was sie denn für richtig halten. Und fordern. Und fordern.

Die Bildungsausgaben pro Schüler und Student sind in Österreich relativ hoch. Auch wenn es da verschiedene Lesarten gibt und viele ein berechtigtes Interesse daran haben, dass mehr Geld in die verschiedenen Bildungssektoren investiert wird.
Die negative Lesart zeigt, dass Österreich die Bildungsausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) reduziert hat und nur mehr schlechter OECD-Durchschnitt ist. Gut sieht es bei den Pro-Kopf-Ausgaben aus, da ist Österreich ganz weit vorn. Die selbe Zahl – 14,8 Milliarden Euro –, verschiedene Lesarten.

Rund 8.200 Euro werden pro Jahr und Schüler, von der Volksschule bis zur Universität, ausgegeben. Damit liegt die Republik deutlich vor Deutschland, in etwa auf dem Niveau des PISA-Siegers Finnland. Der Anteil der öffentlichen Finanzierung liegt ebenfalls deutlich über dem OECD-Durchschnitt: 2006 waren es fast 90 Prozent. 20 Prozent mehr als der Durchschnitt. Und noch eine beeindruckende Zahl: Österreich hat, und das mag überraschen, vom Jahr 2000 auf das Jahr 2007 sogar das beste Verhältnis, wenn man den Anstieg der Hochschulfinanzierung mit dem Anstieg der Studierendenzahl vergleicht. Das liegt zum Teil daran, dass der Geburtenknick genau in die Zeit dazwischen fällt und deshalb die Studierendenzahl von knapp 228.000 im Jahr 2000 erst wieder 2009 übertroffen wurde. Dazwischen sanken die Studierendenzahlen bei gleichzeitig steigenden Ausgaben. Aber nicht nur für die universitäre Bildung wurde Geld ausgegeben, sondern auch für die PISA-relevanten Gymnasien und Hauptschulen: Für die AHS zum Beispiel stiegen die Ausgaben von einer Milliarde im Jahr 2000 auf 1,5 Milliarden 2008. Doch der große Erfolg all dieser Investitionen ist bis jetzt ausgeblieben.

Reinhard Wolf, Direktor der Albert-Schweitzer-Schule in Graz, kann sich über fehlende Ressourcen nicht beklagen: „Wir haben wirklich ausreichend Ressourcen, um auf alle Situationen einzugehen. Wir haben mehr Zeit für den einzelnen Schüler.“ Die ist auch nötig, denn an der Albert-Schweitzer-Schule liegt der Anteil an Kindern mit nicht deutscher Muttersprache bei 80 %. Die meisten kommen nach vier Jahren aus der Volksschule, ohne wirklich Deutsch schreiben zu können. Das ist der „Normalfall“.
Kinder von Asylbewerbern haben es noch schwerer. Sie steigen meist quer in das System ein, bekommen für zwei Jahre noch eine stärkere individuelle Förderung, haben aber dafür noch jede Menge anderer Sorgen im Gepäck: „Die meisten wollen erst einmal zur Ruhe kommen“, hat der Rektor erfahren. Bildung spiele bei den meisten eine geringere Rolle, als sich das die Lehrer wünschten.
Seit drei Jahren ist die ehemalige Hauptschule nun Neue Mittelschule und sie wurde im Zuge der Umstellung mit jeweils sechs Unterrichtsstunden von Bund und Land ausgestattet. De facto also mit mehr Lehrern, und diese unterrichten jetzt häufig zu zweit und können wesentlich individueller betreuen. Es könnte ein gutes Konzept sein, aber man muss ihm Zeit geben.

Elisabeth Fleischmann hingegen, langjährige Direktorin der bilingualen Grazer Schule (GIBS), hat diese zusätzlichen Ressourcen nicht. In ihrer Schule sitzen zwar hauptsächlich Kinder von Akademikern, aber deren Förderung hat momentan nicht politische Priorität. Die Suche nach einem geeigneten Schulgebäude für die stetig größer werdende Schule wurde zum jahrelangen Hürdenlauf. Für GIBS-Schüler stellt Lesen und Schreiben kein Problem dar. Weder auf Deutsch, noch auf Englisch. Es fällt schwer, sich eine Gesamtschule vorzustellen, in der sich Gries und GIBS treffen. Elisabeth Fleischmann sagt: „Das muss alles vorher passieren. Im Kindergarten, spätestens in der Volksschule.“

Nicht zuletzt deswegen ist das Projekt der Gesamtschule – und zu einer solchen soll die Neue Mittelschule nach dem Willen von Bildungsministerin Schmied werden – vor allem bei jenen umstritten, die sich auf der „besseren“ Seite des Systems sehen. Es mag sein, dass mehr Ressourcen für die Neue Mittelschule bereitgestellt werden, aber noch sind die „sozioökonomischen Hintergründe“, so nennt die OECD den finanziellen Background der Eltern, wichtiger als die Wahl der Schule. Auch das machte PISA deutlich, wenn man jenseits der plakativen Entwicklung des Lesevermögens nachlas.

Auch um diesen Zustand entgegenzuwirken, ist unter der sozialdemokratischen Führung die politische Entscheidung gefallen, die sozial Schwachen so gut wie möglich zu unterstützen. Aber weil Schmied nie gesagt hat, dass die Förderung der Bessergestellten damit nicht oberste Priorität ist, hält sich die Illusion, dass es Veränderung ohne Verlierer geben kann. An diesem Irrglauben sind Beschwichtigungspolitiker, wie sie diese Republik seit Jahren ausnahmslos erlebt, mit schuld.

Aber ebenso wie die Generation, die während der Umstellung der Rechtschreibreform zur Schule gehen musste, vermehrt Probleme mit derselben hat, so wird die Generation der Schulversuche auch einige Verlierer haben. Was bleibt, ist der fromme Wunsch, es möge die „Richtigen“ treffen. Denn wenn es nur diejenigen bleiben, die sich politisch und gesellschaftlich nicht wehren können, vergibt Österreich das riesige Potenzial seiner Migranten und potenziellen Aufsteiger. Und so kann man die Entscheidung für die Neue Mittelschule und ihre angekündigte Konsequenz einer Gesamtschule für richtig oder falsch halten; grundsätzlich lässt sie aber auf bessere Leistungen der bisher Vernachlässigten hoffen.

Und wenn sich gar nichts ändert? Dann werden sich die Schüler noch weniger für die Schule interessieren und irgendwann nur noch mit ihren Handys unterm Tisch im Netz surfen. Und damit wird wohl das geschehen, was zuletzt eine Studie von TNS infratest in Deutschland ergeben hat: „Diejenigen, die ohnehin formal überdurchschnittlich gebildet sind, profitieren vom Internet noch mehr. Die Schere schließt sich nicht, sie geht auseinander.“ Dieses Auseinanderdriften beginnt beim Zugang zum Internet, setzt sich fort beim eigenen Handy, Laptop oder Computer und endet dort, wo sich die weniger gebildeten mit YouTube-Filmen die Zeit vertreiben, während der Maturant, der vielleicht auch noch hin und wieder Zeitung liest, längst entdeckt hat, dass er ohne Studiengebühr und bei freier Zeiteinteilung, Kurse an britischen und amerikanischen Elite-Universitäten besuchen kann. Er kennt den Eingang zur besseren Gesellschaft: In der iTunes-Abteilung, auf YouTube und den Webseiten der Universitäten finden sich Hunderte von Kursen und Vorlesungen zu allen vorstellbaren Themen. Wer diese Möglichkeiten kennt, ist nicht mehr darauf angewiesen, zufällig einen guten Lehrer zu haben. Das Problem: Jene, die diese Möglichkeiten kennen und erkennen, haben meist alle Chancen, sich ihre Schule auszusuchen. Jene, die auf die nächstgelegene Hauptschule laufen, wissen meist gar nicht, was es für Alternativen gibt – einen Mausklick entfernt.

Die Bedeutung von Bildung zu vermitteln, wird künftig die entscheidendere Aufgabe. Denn wenn Schüler begreifen, dass Lernen und Wissen und Können wertvoll sind, werden sie sich selbst ihren Weg suchen. Und das gilt wohl für alle Teile der Gesellschaft, denn die „Wohlstandsdummheiten“ à la „Papa wird’s schon richten“ sind ein ebenso gefährlicher Virus, der die Neugierde zerstört, wie die Perspektivlosigkeit. Den Sinn von Bildung wieder zu entdecken, das wird die Kunst sein, und das lässt sich wohl nicht durch eine Schulreform organisieren. Die oft herbeigerufene „Nützlichkeit“ von Bildung, das hat Neil Postman in seinem Buch „Keine Götter mehr“ dargelegt, kommt von selbst: „Spezialisierte Fähigkeiten kann man nur durch eine allgemeinere Kompetenz erreichen, womit ich sagen will, dass die ökonomische Nützlichkeit ein Nebenprodukt einer guten Erziehung ist.“

Titelgeschichte Fazit 69 (Jänner 2011)

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