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Barock out of the box

| 30. Juli 2014 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 105, Kunst und Kultur

Foto: Holger Hütter

Sie verlassen ganz bewusst den klassischen Konzertrahmen und spielen im 10. Stock der Energie Steiermark, im Kunstbad des Steiermarkhofes oder im Pfarrhof der Wallfahrtskirche Frauenberg. Das Steirische Kammermusikfestival kommt zu den Menschen.

Wir sehen uns als Nahversorger der Musik«, umreißt Holger Hütter, Geschäftsführer der Grazer Konzertagentur und gemeinsam mit Bruder Erich Oskar Hütter Mastermind hinter dem Steirischen Kammermusikfestival die Philosophie. Dieses Festival hat sich in den letzten Jahren vom Geheimtipp zum etablierten Konzertveranstalter entwickelt, der jedes Jahr mit Überraschungen aufhorchen lässt. Es ist die Bandbreite der Musiken, es sind die exzellenten Musikerinnen und Musiker aus allen Teilen der Welt und die ungewöhnlichen Orte – hier programmiert ein Brüderpaar ein Festival mit dem Anspruch, möglichst viele Menschen von Musik zu begeistern. »Viele besuchen unsere Konzerte wegen der unorthodoxen Locations und hören zum ersten Mal klassische Musik. Wir können es an ihren Gesichtern ablesen: Es hat ihnen gefallen, die kommen wieder! Das genau wollen wir«, so Hütter.

Und so wird am 1. August der Pianist und Musikethnologe aus Berufung, Paul Gulda, im 10. Stock der Energie Steiermark gemeinsam mit den Gypsy Devils den Ohren des Publikums die Musikwelt der Roma eröffnen – so wie Franz List sie in Noten gefasst hat, und so wie die Roma sie selbst spielen. Im Anschluss an dieses einzigartige Konzert gibt es ein Gourmetdinner – Genuss auf der ganzen Linie also.Am 17. August spielen im Pfarrhof der Wallfahrtskirche Frauenberg bei Admont der Cembalist Christian Brembeck und der Barockgeiger Werner Neugebauer auf. Hütter verspricht, dass die beiden den ganzen Pfarrhof mit barocker Musikdynamik zum Swingen bringen werden. »Christian Brembeck ist der beste Cembalist, den ich kenne!«

Im Kunstbad des Steiermarkhofes, jenem alten Hallenbad, das der Kulturkurator des Steiermarkhofes, Johann Baumgartner, zur Kunstlocation erklärt hat und das seit Jahren die unterschiedlichsten Künstler inspiriert, lassen am 22. August Flamencoklänge und -tänzerinnen spanisches Flair aufkommen. Zum Abschluss der zahlreichen Konzerte (Infos unter www.kammermusik.co.at) treffen am 30. August in Bad Radkersburg berühmte barocke Arien auf südafrikanische Volkslieder und werden letztlich von Dvoraks Sextett in A-Dur, op. 48, das, so Hütter, Volksmusik in Kunstmusik verwandelt, eingerahmt. Alle Konzerte sind gut gebucht, es gibt aber für fast alle noch (Rest)-Karten.

Und wer noch mehr von den Brüdern Hütter hören möchte, dem sei das Fest der Religionen ans Herz gelegt. Fünf Konzerte bis 22. August in den Glaubenshäusern verschiedener Religionen in Graz eröffnen eine neue Klangharmonie, fremd und dennoch hier zu Hause.

Steirisches Kammermusikfestival
16 Konzerte im August 2014
Kartenhotline: 0664/5855588
kammermusik.co.at

Foto von Holger Hütter
Alles Kultur, Fazit 105 (August 2014) – Onlinelayout

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