IV sieht Industriekonjunktur im Sinkflug
Redaktion | 5. November 2014 | Keine Kommentare
Kategorie: Aktuell
Aufgrund der schwierigen internationalen Situation kann sich die Industriekonjunktur weiterhin nicht erholen. Trotz sinkender Eurokurse sehen sich die Industrieunternehmen angesichts der globalen Wettbewerbssituation weiterhin außer Stande, ihre Preisvorstellungen durchzusetzen. Dazu kommt eine negative Entwicklung bei der Produktivität, denn in Österreich steigen die Lohnstückkosten wesentlich schneller als in Deutschland und der restlichen Eurozone.
Aus Sicht des Präsidenten der steirischen Industriellenvereinigung (IV) Jochen Pildner-Steinburg ist das eine besorgniserregende Entwicklung. Die steirische Industrie investiere zwar weiterhin – die Erweiterungs- und auch die Ersatzinvestitionen stagnieren jedoch, nur Rationalisierungsinvestitionen nehmen zu. Und die schlechte Geschäftslage hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigung. So ist der Saldo zwischen jenen Betrieben, die in den nächsten drei Monaten Mitarbeiter aufnehmen wollen und jenen die Mitarbeiter freisetzen müssen, wieder in den negativen Bereich gerutscht. Pildner-Steinburg erkennt zudem zahlreiche hausgemachte Ursachen für diesen negativen Ausblick. Die Reformverweigerung der Bundesregierung und die hohen Schulden der öffentlichen Haushalte seien dafür verantwortlich, dass den Gebietskörperschaften das Geld für dringend notwendige öffentliche Investitionen fehle.
Der Industriellenpräsident bestätigt angesichts dieser Entwicklung, dass sich immer Betriebe dazu gezwungen sehen, etwaige Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in Ländern mit besseren Rahmenbedingungen vorzunehmen und Geschäftsführer Thomas Krautzer ergänzt, dass dieser Prozess bereits im Gange sei, jedoch unterhalb der medialen Wahrnehmung stattfinde, weil es ohne großes Aufsehen abgehe, wenn eine ursprünglich vorgesehene Investition nicht oder eben im Ausland getätigt werde.
Von der Politik fordert die Industrie daher nicht nur Reformen sondern auch die rasche steuerliche Entlastung des Faktors Arbeit. Man hofft, dass davon – anders als im ÖGB-Modell vorgesehen – Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen profitieren.
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