Kulturaustausch in und mit der Steiermark
Katharina Kocher-Lichem | 23. Dezember 2014 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 109, Kunst und Kultur
Das steirische Kulturressort hat mit »Kultur International« ein attraktives und vielfältiges Austauschprogramm etabliert. Dem zuständigen Kulturlandesrat Christian Buchmann ist der Blick über den Tellerrand wichtig.
Ein von den Kulturschaffenden an die Politik des Landes herangetragener Wunsch war die »Internationalisierung«. Steirische Künstler wollen im Ausland tätig sein, mehr internationale Künstler sollten in die Steiermark kommen. Der kreative Austausch sorgt für frischen Wind, lenkt den Blick auf das heimische Schaffen und verschafft mehr Reputation.
Dem ist man im Land Steiermark nachgekommen, dieser Tage präsentierte Kulturlandesrat Christian Buchmann eine erste Bilanz und einen Ausblick auf die Neuerungen für 2015: »Der Blick über den Tellerrand ist im 21. Jahrhundert ein Gebot der Stunde, ‚Kultur International‘ werde ich deshalb auch weiter forcieren. Es ist damit gelungen, die Steiermark im Ausland als Marke zu positionieren«.
Die vom seinerzeitigen Kulturlandesrat Kurt Flecker im Rondo in der Mariengasse etablierten Künstlerateliers haben ausgedient, sie wurden vor allem von den heimischen Künstlern als falsch positioniert betrachtet, mit der Konsequenz, dass für die dort anwesenden »Artists in Residence« keine Vernetzung mit den regionalen Kulturschaffenden stattfand. Das soll nun im Afro-Asiatischen Institut anders werden. Dort hat das »Styria – Artist-in-Residence«-Programm ein neues Zuhause gefunden; für die Anbindung an die heimische Szene sorgen das Afro, das Forum Stadtpark, das Schaumbad und die Kulturvermittlung Steiermark.
Beachtung finden auch die Calls, wie der für grenzüberschreitende Kulturprojekte, der für 2015 den Titel »Spuren der Freundschaft« trägt. Eine Fachjury wählt demnächst die spannendsten Projekte, die auch monetär gefördert werden.
Die Verbindung des Kulturressorts zu Europa hat eine neue Destination ermöglicht – das Steiermarkhaus in Brüssel öffnet zweimal im Jahr Künstlern für eine Vernissage oder Performance seine Pforten. Zusätzlich wurde auch eine Künstler-Residency geschaffen, das Steiermarkhaus steht zweimal im Jahr für drei Monate als Schaffensraum zur Verfügung. Erstmals genutzt wurde das im Herbst 2014 von Marusa Sagadin.
Die Steiermark öffnet sich auch Richtung Südosteuropa und für die Kulturhauptstädte: 2015 wird der bildende Künstler Michael Fanta in Zagreb arbeiten, die Theater- und Performancespezialistin Christine Lederhaas in Belgrad, der Klangkünstler Hanns-Holger Rutz in Riga und der Schriftsteller Johannes Schrettle in Bukarest. Für Interessierte lohnt sich der regelmäßige Blick auf die Homepage des Kulturressorts, um keine Ausschreibungsfrist zu verpassen.
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Alles Kultur, Fazit 109 (Jänner 2015)
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