Essentials: Dominik Köck
Katharina Zimmermann | 29. Juli 2015 | Keine Kommentare
Kategorie: Essentials, Fazit 115
In Mürzzuschlag wird auch heute noch traditionell gebacken – bestes Beispiel ist Dominik Köck, der sich nun in dritter Generation gemeinsam mit seinem Vater um die Geschicke der gleichnamigen Bäckerei kümmert – zwölf Filialen inklusive. Fazit verrät er seine Essentials.
Ganz klar, wenn man einiges zu organisieren hat, dann muss man immer erreichbar sein, so zählt das Iphone zu den Essentials vom Bäckermeister. »Ich verwalte meine Termine und halte sie auf allen Geräten synchron, das ist mir wichtig«, sagt er. Außerdem befinden sich Musikprogramme wie Spotify oder Soundcloud auf Dauerschleife, denn Köck ist quasi doppelt Nachtarbeiter: Nicht nur zur frühen Morgenstunde in der Backstube, er legt auch ab und an als DJ auf. Sein Herz schlägt für Soul und Funk, allerdings wird es am DJ-Pult doch oft Elektro-House. »Es wird zeitlich immer schwieriger, ist es für mich aber schöner Ausgleich.« Somit sind auch die weißen Kopfhörer oft dabei.
Damit er bei einem Schnitt von nur sechs Stunden Schlaf immer frisch und munter wirkt, hilft ihm das Cola. »Das ist eine schlechte Angewohnheit, die schon mein Papa und Großvater hatten. Das gibt einen Zuckerstoß gleich in der Früh. Kaffee ist einfach zu warm für die Backstube«, erzählt er. Danach arbeitet es sich leichter an der Tafel, wie der Bäcker seinen Arbeitsplatz nennt. Und dort herrscht bei Dominik Köck immer Ordnung, für diese sorgt er unter anderem mit seinem Besen, denn Mehl ist dort quasi überall. »Der Besen ist doppelt praktisch: Auch wenn es im Winter schneit, kann ich den Schnee von meinem Auto putzen«, sagt er. Ähnlich vielseitig einsetzbar ist die Teigkarte, die Köck sowohl zum Autoabkratzen als auch zum Teig bearbeiten verwendet. »Bei uns in der Backstube hat jeder Bäcker einen Gürtel, den normal nur die Zimmermänner tragen, dort befinden sich dann die Teigkarte, das Messer und andere Notwendigkeiten, die man immer griffbereit haben sollte«, sagt Köck.
Stolz ist er auf die Handsemmel, die Köck als Inbegriff der Bäckertradition sieht, diese müsse jeder Bäcker machen können. »Es gibt einen Spruch: Man muss 1000 Handsemmeln gemacht haben, damit sie etwas werden und 10.000, damit man sie verkaufen kann«, verrät er. Dafür ist dann jede Semmel ein Unikat. Auch das Brot stammt direkt aus der Backstube, es nennt sich Speziallandbrot und ist rustikal und kräftig. Die Rinde ist schön dunkel, denn 80 Prozent des Geschmacks kommen aus der Rinde. Abseits von Brot, macht Dominik Köck auch gerne Fotos. Dafür greift er auf seine »Polaroid 670 AF« zurück, die hergerichtet ist und auf jeder Geburtstagsfeier für schöne Momente sorgt. Auch um das Knax-Geldtascherl rankt sich eine Geschichte: »Vor etwa einem Jahr habe ich meine Bankomatkarte verloren und 300 Euro am Bankschalter abgehoben. Einen Tag später wurde mir mein Geldtascherl mit dem ganzen Geld gestohlen. Dann hatten die in der Bank so viel Mitleid mit mir, dass sie mir dieses rote Geldtascherl geschenkt haben. Zuerst wollte ich es übergangsweise verwenden, mittlerweile hab ich es in mein Herz geschlossen.«
Die Bäckerei Köck kommt aus Mürzzuschlag und setzt in dritter Generation auf ehrliches Handwerk, alte Rezepte und Tradition. baeckerei-koeck.at
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Essentials (16), Fazit 115 (August 2015) – Foto: Katharina Zimmermann
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