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Dixieland- und Swingfestival in Fürstenfeld

| 28. Juli 2017 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 135, Kunst und Kultur

Foto: RGJB

Als Jeremiah Dixon gemeinsam mit Charles Mason irgendwann in den 70er-Jahren des 18. Jahrhunderts mit der Vermessung der Mason-Dixon-Linie einen Grenzstreit in den amerikanischen Kolonien der Engländer schlichtete, hatte er keine Ahnung, dass er einmal Spitznamensgeber für die US-Südstaaten und später für die im Dixieland gespielte Musik sein wird. Text von Andreas Pankarter.

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Während Dixieland in den USA nach wie vor in erster Linie für den Bibelgürtel steht, verwenden wir den Begriff in Europa für jene Epoche der Jazzmusik, in der das Jazzfieber erstmals auch die Weißen erfasste und sich von New Orleans aus in Richtung Chicago ausbreitete.

In der Steiermark wiederum steht Dixieland für den Jazzklarinettisten Johannes Hödl. Und nach dem Erfolg im Vorjahr findet in Fürstenfeld von 18. bis 26. August das zweite Dixieland- und Swingfestival statt. Die beiden Festivalleiter Johannes Hödl und Àdàm Ladànyi zogen bei der Besetzung sämtliche Register und konnten wieder einige europäische Topformationen verpflichten. Darunter befinden sich die kultigen Dizzy Birds aus Berlin, die Hot Jazz Band aus Budapest – sie gilt übrigens als die beste Dixielandband Europas, die slowenischen »Knights of Rhythm« und als besondere Highlights die Steirerin Marina Zettel mit ihren »Marina & the Cats« sowie das heimische Urgestein des Genres, die »Royal Garden Jazz Band« aus Graz. Dazu kommt das elfköpfige Ensemble von »Eddie Luis und die Gandenlosen«, die »St. Barbara Dixielanders« aus dem Mürztal, das »Dóra Wohner Quartett« und natürlich der »Streetview Dixieclub« bei dem auch die beiden Festivalleiter mitspielen.

Nach jedem Konzertabend gibt es im Braugasthaus Fürstenbräu einen After-Show-Act, an dem ein Ragtimepianist den Gästen einheizt. Dazu wurden Nobuo Watanabe aus Japan, Mátyás Barta Ungarn und der Steirer Michael Hortig verpflichtet, die den Stride-Style pflegen werden. Wie schon im Vorjahr gibt es auch heuer Lindy-Hop-Tanz-Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene.

Heuer swingt die oststeirische Thermenmetropole an fünf Abenden. Mit Österreichs einzigem Dixieland- und Swingfestival steht ein fröhliches Sommerspektakel ins Haus. »Fürstenfeld goes New Orleans« wird wild, leidenschaftlich und voll sinnlicher Spielfreude.

Nun gut, bleibt ein kleines Problem bestehen: Wer zu wenig Geld für Redner ausgibt, der bietet auf den ersten Blick zwar gute Namen, ermöglicht dem geneigten Hörer dann aber letztlich fast ausschließlich Vorträge der Erkenntnisstufe »Ah echt? Gähn.« und recht wenig an Neuigkeitswert. Aber hey, wir sind ja immer noch in Graz. Und heuer ist noch lange nicht aller Festivalausgaben Abend.

Die auf unserem Foto abgebildete Royal Garden Jazz Band ist ein Genre-Urgestein und ist bis heute die Hausband des Royal Garden Jazz Club in Graz.

Weitere Informationen
Karten gibt es bei Ö-Ticket, beim Tourismusverband Fürstenfeld und an der Abendkasse. Weitere Informationen und das genaue Programm finden Sie im Internet unter: dixiefestival-fürstenfeld.com

Alles Kultur, Fazit 135 (August 2017) – Foto: RGJB

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