Überlebensstrategien für Familienunternehmen
Redaktion | 29. August 2017 | Keine Kommentare
Kategorie: Aktuell
Die Fachhochschule »Campus 02« will die etwa 21.000 steirischen Familienbetriebe mit ihren über 200.000 Mitarbeitern dabei unterstützen, die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen um so den Übergang zur nächsten Generation besser zu schaffen. Das Projekt »FU Forschung Austria« wird vom steirischen Wissenschaftsressort, der Wirtschaftskammer Steiermark und dem Beratungsunternehmen KPMG unterstützt. Ziel ist ein Leitfaden, der die Unternehmen mit Checklisten bei den notwendigen Entscheidungen unterstützt.
Etwa 20 Prozent der steirischen Familienunternehmen befinden sich in der zweiten Generation und weitere 20 Prozent bereits in der dritten oder vierten Generation. Wirtschaftlicher Erfolg über Generationen hinweg ist nur bei ständiger technologischer aber auch kultureller Veränderung möglich. Professor Martin Duque von der FH-Campus-02 sieht die Familienunternehmen jedoch bei disruptiven Änderungen der Technologie oder der Geschäftsmodelle nicht besonders gut gewappnet. Die Risikoaversion, die zur Charakteristik von kapitalstarken Familienbetrieben gehört, könne nämlich notwendige Entscheidungen hinauszögern. Das Denken in Generationen, das Führen im ständigen Familieneinfluss, die soziale und emotionale Verankerung im regionalen Umfeld erfordere daher eine interdisziplinäre Betrachtungsweise von Ökonomie, Psychologie und Soziologe. Das Projekt soll die rationalen Entscheidungsgrundlagen mit emotionalen Faktoren in Einklang bringen, damit der disruptive Wandel der Digitalisierung positiv bewältigt werden könne.
Für Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, sie entstammt selbst einem Familienunternehmen, das sich von einer klassischen Gärtnerei zuerst zum Großhändler und dann zu einer Immobilienholding gewandelt hat, bilden die Familienbetriebe das Rückgrat des steirischen Wirtschaftsstandortes: »Sie sind wichtige Arbeitgeber, bilden Lehrlinge aus und sorgen für Wertschöpfung und damit Lebensqualität in den steirischen Regionen.« Eibinger-Miedl ist davon überzeugt, dass die Digitalisierung gerade für ein Innovations- und Forschungsland wie die Steiermark große Chancen bietet.
Auch für WK-Präsident – und Familienunternehmer – Josef Herk ist das Engagement für Familienunternehmen entscheidend für den Wirtschaftsstandort. Schließlich erwirtschaften die österreichischen Familienbetriebe jährlich über 30 Milliarden Euro. Im Bild von links nach rechts Professor Martin Duque von der FH-Campus-02, Gernot Winter von KPMG, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und WK-Präsident Josef Herk. [Foto: FH-Campus-02]
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