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Philosophische Kompetenzen im Management

| 22. Februar 2018 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 140, Serie »Erfolg braucht Führung«

Mut, Staunen, Skepsis und Humor im Unternehmensalltag. Der Begriff Manager leitet sich von dem lateinischen Begriff »manus« ab, welcher so viel bedeutet wie Hand. Auch das ebenfalls lateinische Wort »agere« findet sich hier wieder. Es steht für treiben, tun und führen. Philosophie bedeutet wörtlich übersetzt »Liebe zur Weisheit«.

::: Text von Carola Payer
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Philosophen spielen auch gerne mit den Paradigmen, die unser Denken und Handeln beeinflussen, und stellen unser »kollektives« Denken auch gerne in Frage. Das müssen auch Führungskräfte in einer Gesellschaft und Wirtschaftswelt, die sich rasch weiterentwickelt. Eingespielte Prozesse, passende Produkte, Marketingzugänge werden in Frage gestellt und adaptiert. Viel schneller muss eine Weisheit durch eine neue ersetzt werden. Wissen hat ein viel schnelleres Ablaufdatum. Ein philosophischer Manager treibt, tut, führt und hat die Liebe, die Annahmen des Wirtschaftslebens permanent zu erforschen und zu reflektieren. Er geht nicht von einem fixen Bild und Paradigma aus. Philosophische Kompetenzen im Management können helfen, schneller die eigenen Wahrnehmungs- und Denkmuster in Frage zu stellen. Sie lassen sich nicht so leicht von eigenen Vorurteilen, Vorverständnissen, Vorlieben und Vorannahmen in die Irre führen.

Philosophische Kompetenz »Staunen« – Die Art der Wahrnehmung
»Staunen statt Ärgern« führt dazu, dass gerade bei schwierigen Themen Lösungsansätze schneller gefunden werden. Es trägt dazu bei, dass wir weniger dazu neigen, die Situation aus der eigenen Emotionen, Wissen, Erfahrungen und Erwartungen zu beurteilen. Staunen ermöglicht einen Schritt nach hinten. Das beeinflusst auch unsere Art der Kommunikation. Statt »Welcher Idiot hat schon wieder die Ordner hier liegen lassen«, wird ein staunendes » Aaah, da liegen noch die Ordner. Amelie, kannst du bitte die Ordner ins Archiv bringen. Danke!« Ärger und Abwertung wird ersetzt durch Beobachten-Beschreiben-Klaren Auftrag erteilen – wertschätzend bleiben.

Philosophische Kompetenz »Mut« – Die Art und Weise Entscheidungen zu treffen, Risiko einzugehen
Manche Führungskräfte nehmen das Wort Entscheidungsträger sehr wörtlich und tragen Entscheidungen mit sich herum oder verschleppen sie. Die Angst vor Fehlentscheidungen ist berechtigt. Jede Entscheidung schließt eine Variante aus und birgt ein Risiko. Mut ist eine zentrale Führungseigenschaft. Klare Ziele und Visionen werden heutzutage von Experimenten abgelöst. Nicht jeder strategische Weg geht auf, aber den richtigen zu finden, erfordert eine Vielzahl von Entscheidungen und Führungskräfte mit »Mumm«.

Philosophische Kompetenz »Skepsis« – Die Art der Prüfung
Eine Sache von vielen Seiten zu betrachten und daraus dann die beste Lösung ab zu leiten, ist die Fähigkeit der positiven Skepsis. Skeptische Manager zeichnet aus, dass sie die unterschiedlichen Wahrnehmungen des eigenen Teams kreativ nutzen können. Sie motivieren ihre Mitarbeiter, sich gegenseitig mit ihren Potenzialen zu nutzen und nicht aufgrund der unterschiedlichen Charaktere, Zuständigkeiten und Erfahrungen in einen Positionskampf zu verstricken. Manager, die die philosophische Kompetenz der Skepsis beherrschen, beurteilen nicht nach »richtig oder falsch«, sondern nach »wirksam oder nicht wirksam«.

Philosophische Kompetenz »Humor« – Es leicht statt schwer zu nehmen, ohne verantwortungslos zu sein
Humor ist die Begabung eines Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Humorige Manager zeichnet aus, dass Sie auch in schwierigen Situationen nicht zur Drama Queen mutieren, sondern mit hoher Aufmerksamkeit, Ruhe und Leichtigkeit Probleme in Bearbeitung bringen. Humor beinhaltet auch die optimistische, motivierende, positive Haltung mit der eine Führungskraft ihren Mitarbeitern begegnet.

Gehen die philosophischen Kompetenzen Hand in Hand, ergibt sich ein Führungsstil, der sich auszeichnet durch hohe Kundenorientierung (Nutzen hat Vorrang), klare Handlungen, Integration von Sichtweisen aller Beteiligten, professionelle Gelassenheit und hoher Aufmerksamkeit im Moment.

Foto: Marija KanizajDr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at

Fazit 140 (März 2018), Fazitserie »Erfolg braucht Führung« (Teil 11)

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