Museum für die Kleinsten
Christian Klepej | 26. April 2019 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 152, Kunst und Kultur
Das Kindermuseum »Frida & Fred« am Grazer Augarten bietet Kindern und ihren Eltern schon seit Jahren wunderbar kuratierte Ausstellungen in Form von »Mitmachabenteuern« und lässt mit Aufführungen im hauseigenen »Knopftheater« regnerische Nachmittage im Nu verfliegen.
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Ende März sind nun zwei neue dieser besuchbaren »Abenteuer« eröffnet worden. »Was kost’ die Welt« richtet sich an die Kleinen ab acht Jahren und bietet einen kindergerechten Überblick über alles, was mit Geld und Geldgeschäften zu tun hat. So kann man Gold waschen, in einem kleinen Supermarkt einkaufen und mit einer eigenen Sparkarte das sogar elektronisch erledigen. Auch über die Herstellung von Geldscheinen und das Spekulieren an der Börse werden die jungen Besucher informiert.
Die zweite große Ausstellung nennt sich »Mal mal!« und wird dem Begriff »Mitmachabenteuer« für Kinder von etwa drei bis sieben Jahren mehr als gerecht. In einem eigenen Bereich, der zu einem – für die Kleinen zumindest – riesigen Atelier umgestaltet wurde, kann nach Herzenslust »drauflosgemalt« werden. Zahlreiche Wände, große Teile des Bodens, aber auch Staffeleien und an der Wand fixierte (Papier-)Leinwände stehen dabei zur Verfügung. Für begleitende Väter wie Mütter ausnehmend beruhigend dabei die Tatsache, dass auch an ausreichend »Schutzbekleidung« für die angehenden Künstler gedacht wurde. Trotzdem ist es aber ratsam, die kleinen Museumsbesucher für diese Ausstellung nicht unbedingt mit Feiertagsbekleidung auszustatten, der eine kleine oder auch der andere große Farbklecks wird sich schwer vermeiden lassen.
Fazit hat »Mal mal!« mit den schon Frida-&-Fred-erprobten jungen Damen M. (erst 2,5 und trotzdem viel Spaß gehabt!) und K. (4,5) sowie dem jungen Mann B. (3,5) besucht, und im Großen und Ganzen waren alle vom ersten Besuch dieses Malevents recht angetan. Alle Ausstellungen im Kindermuseum eignen sich übrigens jedenfalls für auch einen vierten oder gar siebenten Besuch. Am intensivsten gemalt hat M., die dafür beim kurzen Interview danach zu Protokoll gab, es sei »ganz lustig« gewesen, sie würde aber »Blubberblub« vermissen; was niemanden wundern wird, war das doch die Ausstellung davor mit dem Zentralthema »Wasser« und vor allem »Pritscheln«. K. zeigte sich auch gut unterhalten, würde aber nur dann die Ausstellung wieder besuchen, »wenn es Handschuhe gibt«. (Das freute vor allem mich als Vater, dass das Mädel schon in so jungen Jahren auf sich schaut.) Der Bub B. schließlich, Sohn von lieben Spielplatz- und Kindergartenelternkollegen konnte an der Manöverkritik leider nicht teilnehmen; zum einen wollte er lieber die Museumspolsterrutsche bis zur Sperrstunde nutzen, zum anderen hatte er das auch schon den ganzen Nachmittag über getan und das »Mal mal!«-Atelier nach wenigen Minuten wieder verlassen. Es ist also wie bei den Großen, Kritik fällt durchaus unterschiedlich aus.
Für uns Eltern war es, wie so oft, ein toller Nachmittag im Kindermuseum. Schauen Sie sich das mit ihrem Nachwuchs an! Ein schönes Angebot der Stadt Graz, das – und das ist ein nicht unwichtiger Aspekt – die Kleinen schon in jüngsten Jahren dem Format »Museum« näherbringt.
Mal mal!
Ausstellung im Grazer Kindermuseum
Werktags von 9–17, wochenends u. feiertags von 10–17, Dienstag geschlossen
fridaundfred.at
Alles Kultur, Fazit 152 (Mai 2019), Foto: Enlarge
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