Anzeige
FazitOnline

Zwei Herzen in einer Brust

| 16. März 2022 | 1 Kommentar
Kategorie: Fazit 180, Serie »Erfolg braucht Führung«

Schul- und Komplementärmedizin aus einer Hand. Ein Gespräch von Carola Payer mit Diana Asslaber, Allgemeinmedizinerin und Ärztin nach der »Traditionellen Chinesischen Medizin«.

::: Hier im Printlayout online lesen

Diana Asslaber bietet als Ärztin für Allgemeinmedizin in ihrer Ordination in Graz ein vielfältiges Leistungsangebot, um unterschiedliche Beschwerden und Erkrankungen abzuklären und zu behandeln. Ihr ist ein ganzheitlicher und individueller Ansatz wichtig. Neben allgemeinen schulmedizinischen Leistungen bietet sie in der Ordination verschiedene alternativmedizinische Behandlungsverfahren, insbesondere aus dem Bereich der Traditionellen chinesischen Medizin TCM (beispielsweise Phytotherapie, Akupunktur oder Schröpfen) an. Deren Basis begründet sich im vernetzten Denken, Hinterfragen und Behandeln auf allen Ebenen (körperlich, psychisch, energetisch). Konkret bedeutet das, dass eine Diagnose und ein Therapieplan nicht nur anhand von klinischen Befunden erstellt werden, sondern dass anderen »Quellen« ebenso viel Bedeutung beigemessen wird. Solche Quellen sind vor allem das sehr ausführliche Gespräch, genaue Beobachtung, die Tastuntersuchung, das Erfühlen von möglichen Problemstellen im Körper, die Analyse der Zunge und die genaue Wahrnehmung des Pulses. Derartige Untersuchungen können viel Aufschluss über die möglichen versteckten Ursachen von bestimmten Beschwerden und Erkrankungen liefern. Diese stehen in der eher symptomorientierten Schulmedizin oftmals jedoch weniger im Vordergrund.

Kombination Schulmedizin und Traditionelle Chinesische Medizin
Unter dem Begriff Komplementärmedizin wird ein breites Spektrum von Disziplinen und Behandlungsmethoden zusammengefasst, die auf anderen Modellen der Entstehung von Krankheiten und deren Behandlung basieren als jene der Schulmedizin. Definitionsgemäß werden sie ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt. Viele Vertreter der Komplementärmedizin sehen Gesundheit nicht als Fehlen von Krankheit, sondern als Gleichgewicht miteinander wirkender interner oder externer Kräfte. Kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen Körper, Geist und Umwelt manifestiert sich dies in Krankheit. Die komplementärmedizinische Therapie besteht insbesondere in der Stärkung (selbst)heilender Kräfte. Dem Patienten wird eine aktive Rolle bei der Wiedererlangung der eigenen Gesundheit zugeschrieben. Ein weiterer Aspekt komplementärmedizinischen Denkens ist die Gesunderhaltung. Diana Asslaber: »Ich wollte schon immer was Alternatives machen. Die Heilpraktikerausbildung hat es damals in Österreich nicht gegeben. Daher habe ich Medizin studiert, um die Zusammenhänge im Körper zu verstehen. Eine reine Fokussierung auf Schulmedizin ist mir zu wenig gewesen. Daher habe ich meine Kompetenzen durch Chinesische Medizin und Kräutertherapie erweitert. Das Interesse für chinesische Medizin wurde beeinflusst von meiner Faszination für verschiedene Heilkräuter. Es gibt so vieles was man da mit klassischen schulmedizinischen Anwendungen kombinieren kann. Ein weiteres Kompetenzfeld, dass ich meinen Patienten anbiete ist die Orthomolekulare Infusionstherapie. Das ist die Möglichkeit mittels Infusionen dem Körper verschiedene Vitamine und Mineralstoffe teilweise hochdosiert zu verabreichen. Ich hatte selbst eine gesundheitliche Problemstellung, wo ich mit der Chinesischen Medizin nicht weitergekommen bin. Das habe ich dann mittels der orthomolekularen Therapie in den Griff bekommen. Es gibt immer wieder individuelle Herausforderungen bei Patienten, wo man in verschiedene »medizinische Töpfe« greifen muss und ich bin froh, die verschiedenen Zugänge dann auch anwenden zu können. Oft ist die Kombination aus Schul- und Alternativmedizin am besten. Mit beiden Welten decke ich ein breites Spektrum ab und kann dadurch das Wohlbefinden steigern. Es gibt auch Wechselwirkungen in Richtung Schulmedizin. Die Chinesen forschen da viel, etwa welche Kräuter sich mit welchem Pharmaprodukten ergänzen und welche sich nicht miteinander vertragen. Dazu gibt es laufend Studien und Wissensvermittlung. Das Wissen der Chinesischen Medizin beruht auf Aufzeichnungen, die über 3000 Jahre alt sind.«

Offenheit für alternative Behandlungsmethoden
Diana Asslaber auf die Frage, welche Patientengruppe eher zu alternativen Behandlungsmethoden greifen und wer eine rein schulmedizinische Behandlung sucht: »Es sind mehr Frauen, die beides kombiniert haben wollen. Ganz viele Studenten und junge Menschen sind sehr offen dafür. Es gibt aber Patienten, die nur die Schulmedizin, und einige, die nur alternativ behandelt werden möchten. Ich biete beide Möglichkeiten, aber ich überzeuge niemanden. Der Kunde entscheidet immer selbst. Gerade bei chronischen Erkrankungen und Erkältungen wirkt die Chinesische Medizin sehr, sehr gut. Menschen mit langwierigen Beschwerden entscheiden sich oft auch aus Verzweiflung und Hoffnung für alternative Methoden. Es sind meist auch Patienten, denen ihre Gesundheit auch was wert ist, die bereit sind Geld dafür auszugeben. Grundsätzlich kann man sagen, dass Menschen, die auf die Naturmedizin zurückgreifen, generell achtsamer mit ihrem Körper und ihrer Gesundheit umgehen. Sie sind auch bereit zu akzeptieren, dass die Heilung manchmal langsamer stattfindet, aber dafür nachhaltig ist. Ungeduldige Menschen greifen gerne zur Schulmedizin. Die Schulmedizin heilt eventuell schneller, hat dafür aber verschiedene Nebenwirkungen.«

Voraussetzung für komplementäre Behandlungsmethoden
Die Fähigkeit zur Diagnostik ist eine wesentliche Basis für eine erfolgreiche Behandlung nach der Traditionellen Chinesischen Medizin. Bestandteile sind die Anamnese des Gesichts, der Zunge, der Bewegung, Mimik und Gestik des Patienten und ein intensiver Dialog der Symptome gut hinterfragt und analysiert. Der Mensch in seiner Gesamtheit wird mit seiner Konstitution und den Symptomen erfasst. Diana Asslaber: »Ständige Weiterbildung ist ein ‚must‘. Weiterbildungen gibt es jetzt auch immer mehr online. Austausch in Foren, Literatur und ständige Fortbildungen tragen zu einem lebenslangen Lernen in dem Thema bei. Neugierde auf die Inhalte, aber auch auf das Erfassen der Patienten als »Gesamtlebenswerk« fördern den Erfolg. Es muss einem liegen, sich Zeit für den Patienten zu nehmen und sich auch mehr auf das Gegenüber einzulassen. Gerade in der Chinesischen Medizin ist das Kräuterwissen und das Experimentieren mit der Rezeptur ein wesentlicher Teil in der Patientenbegleitung. Die Kräuter haben eine nachweisliche Wirkung bei verschiedenen Krankheiten oder Symptomen.«

Diana Asslaber auf die Frage, was die 2-Herzens-Praxis für Sie bedeutet: »Es ist viel, viel Arbeit. Aber: Es macht mir Spaß mit meinem Team und meinen Patienten. Ich schätze an meinem Beruf auch die Möglichkeit, immer wieder sehr interessante Menschen kennen zu lernen. Ich möchte meinen Patienten in den nächsten Jahren weiter ein ganzheitliches Konzept für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden bieten. Ich will mit den allgemeinmedizinischen Leistungen auf dem neuesten Wissensstand bleiben und auf Wunsch umfassende alternativmedizinischen Behandlungen anbieten. Wichtig ist mir auch, Termine so zu vergeben, dass Patienten mit möglichst kurzen Wartezeiten rechnen müssen und gleichzeitig immer ausreichend Zeit für alle Anliegen bleibt. Zeit und Aufmerksamkeit ist eine wesentliche Basis für die richtige medizinische Intervention.«

Foto: Marija KanizajDr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at

Fazit 180 (März 2022), Fazitserie »Erfolg braucht Führung« (Teil 47)

Kommentare

Eine Antwort zu “Zwei Herzen in einer Brust”

  1. Herzen: Symbole der Liebe und des Gefühls
    6. Oktober 2024 @ 07:07

    […] Herzsymbol hat eine spannende Geschichte. Es steht für Liebe und Emotion. Ursprünglich basierte es auf […]

Antworten