Fazitthema Rezession
Redaktion | 14. November 2022 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 187, Fazitthema
Nach schwierigen Zeiten brechen nun noch schwierigere Zeiten an. Kaum ein Analyst, der nicht mit einem deutlichen Einbruch der Weltwirtschaft rechnet. Eine Rezession steht vor der Tür. Und was noch schwerer wiegt: Sie kommt, um zu bleiben. Text von Johannes Roth
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In seinem Traum erschienen dem Pharao sieben schöne, fette Kühe, die dem Ufer des Nils entstiegen. Kurz darauf entstiegen dem Nil sieben magere Kühe. Die fraßen die sieben fetten Kühe. In einem anderen Traum erschienen dem Pharao sieben volle Ähren und sieben dünne, die die vollen verschlangen. Der Pharao ließ Josef, den Sohn Jakobs, rufen, der ihm die Träume deutete: Es würden zunächst sieben fette, dann sieben magere Jahre über Ägypten kommen. In den fetten müsse der Überschuss gesammelt werden, um in den mageren das Volk zu nähren.
Nun kündigen sich die mageren Jahre auch bei uns an. So banal diese Analogie aus der Genesis (1. Mose 41, 1-46) sein mag, so treffend ist sie. Schließlich beschreibt sie vorzüglich die Anforderungen an eine antizyklische Budgetpolitik, die auf die Konjunkturphasen Rücksicht nimmt: »Spare in der Zeit, dann hast du in der Not« galt jahrtausendelang als bestes Rezept gegen schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Bad News: Erstens gilt heute Schuldenmachen und nicht Sparsamkeit als wirkungsvollster Lenkungseffekt in der Wirtschaftskrise. Und zweitens: Die Schulden könnten schneller kommen als gedacht. Schon wieder!
Nach der Krise ist vor der Krise
Dabei hatte es bis Anfang 2020 hervorragend ausgesehen für die Wirtschaft, zumindest aus der Sicht der Verbraucher. Für die war die Welt in bester Ordnung: Die Banken waren nach Ende der 2008er-Krise freigiebig wie noch nie: Im Jahr 2009 waren es laut OENB noch 16 Milliarden Euro gewesen, die als »Neukredite an private Haushalte und nichtfinanzielle Unternehmen« vergeben worden waren. 2021 waren es schon etwas mehr als 32 Milliarden Euro gewesen. Wenngleich der überwiegende Teil – etwa 25 Milliarden Euro – davon für Wohnbauzwecke vergeben worden ist, war (trotz Pandemie!) doch auch 2021 noch reichlich Geld im Markt, um Konsum auf Pump zu finanzieren.
Allerdings waren auch die Zinsen für die Sparer im Keller. Und der Kapitalmarkt war, gelinde gesagt, »schwierig«. Das bereitete jedoch eher den institutionellen Anlegern Sorgen. Vor allem Banken und Versicherungen litten darunter, also Unternehmen, denen viel Geld anvertraut wird, das entsprechend veranlagt werden muss. Die »normalen« Menschen, gemeinhin als Konsumenten bekannt, störte dies jedoch nur marginal, sie gaben das Geld einfach aus. Genügte das Einkommen nicht, konnte man sich zusätzliches Geld quasi zum Nulltarif leihen. Das kam vor allem denjenigen zugute, die in Wohnungseigentum investieren wollten – und in weiterer Folge natürlich der Baubranche und der Immobilienwirtschaft. Der wirtschaftsunkundige Laie hatte daher allen Grund, sich wohlzufühlen. Experten allerdings bereitete die Fiskalpolitik der EZB schon seit langem Sorgen. Diese hatte in der Folge der Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 die Leitzinsen mehrfach gesenkt. Seit 2008 sank der EZB-Leitzinssatz von 4,25 auf 0 Prozent. Den Volkswirtschaften kam das zunächst zugute – vor allem jenen, die ohne Rücksicht auf Verluste ihre Staatshaushalte so weit verschuldet hatten, dass sie bei üblichen Zinshöhen den Staatsbankrott hätten erklären müssen. Obwohl eine Niedrigzinspolitik eigentlich dazu gedacht ist, kaputte Staatshaushalte zu konsolidieren, wurde diese Möglichkeit bei weitem nicht von allen Eurozonen-Mitgliedern genutzt. Im Gegenteil: Ein guter Teil der Staatshaushalte nahm das billige Geld zum Anlass, sich immer weiter zu verschulden, anstatt sich zu konsolidieren. So stiegen die Staatsschulden zwischen 2009 und 2019 in Estland (7,2 % des BIP auf 8,2 % des BIP), Griechenland (126,7 auf 180,7), Spanien (53,3 auf 98,3), Frankreich (83 auf 97,4), Italien (116 auf 134,1), Zypern (54,3 auf 91,1), Litauen (28 auf 35,9) Luxemburg (15,3 auf 22,3), Portugal (87,8 auf 116,6), Slowenien (34,5 auf 65,6), die Slowakische Republik (36,4 auf 48,1) und Finnland (41,5 auf 59,6) teils signifikant.
Anderen Staaten des Euroraumes gelang es hingegen, ihre Schulden zu senken: Deutschland senkte die Staatsschuldenquote von 73,2 % auf 58,9 % des BIP, Malta von 66,3 auf 40,7, die Niederlande von 56,8 auf 48,5 und Österreich von 79,9 % auf 70,6 %. Diese Entwicklung ist einerseits einer zurückhaltenden Ausgabenpolitik geschuldet, andererseits natürlich einer seit 2010 kontinuierlichen Steigerung des BIP. Hierzulande war man also recht gut aufgestellt. Anderen Ländern der Euro-Zone gelang es nicht so schnell, aus dem Tief der Rezession von 2009 herauszukommen: Griechenland etwa verzeichnete erstmals 2017 wieder ein positives BIP, aber auch in Spanien, Italien, Portugal und anderen Ländern dauerte es bis 2013, bis sich ihr reales BIP wieder positiv entwickelte.
Erste Alarmglocken 2018
Bereits im Dezember 2019 bewerteten die Analysten die weltweite Konjunkturentwicklung als »verhalten«. Seit 2018 sei diese globale Konjunkturabschwächung zu beobachten, wie die Autoren des monatlichen Konjunkturberichtes der OENB Ende 2019 festhielten. Die Prognosen für 2020 mussten nach unten korrigiert werden. »Politische Unsicherheiten« machten den Experten Sorgen: Ein Handelskonflikt zwischen China und den USA belastete vor allem die chinesische Wirtschaft. Über der EU-Autoindustrie schwebte das Damoklesschwert von Einfuhrzöllen in die USA, in denen die FED den Leitzins gerade das dritte Mal in diesem Jahr gesenkt hatte. Großbritannien stand vor jener vorgezogenen Parlamentswahl, die später Boris Johnson zum Premier machen sollte, und stritt mit der EU über die BREXIT-Modalitäten. Politische Spannungen im Nahen Osten und in Südamerika komplettierten ein eher düsteres Bild der kommenden Wirtschaftsentwicklung. Die Weltwirtschaft befand sich wegen der Unruhen und Handelshemmnisse bereits seit 2018 in einer Phase des Abschwungs. Der war allerdings noch nicht richtig wahrnehmbar. Österreichs Unternehmen blieben vom Gröbsten verschont: Mit 5.000 Unternehmensinsolvenzen stagnierte der Wert von 2019 auf dem von 2018. Allerdings verzeichnete der KSV eine überraschend hohe Zahl an Großinsolvenzen: 30 Unternehmen mit Passiva von über 10 Millionen Euro mussten Insolvenz anmelden. Wer sehen wollte, der sah: Die Eurozone musste sich auf schwierige Zeiten einstellen. Und dann kam Corona. Plötzlich waren alle Uhren auf Null gestellt. Schon im zweiten Quartal 2020 kam die Weltwirtschaft nahezu völlig zum Erliegen. Tourismus, Handel und Produktion stellten ihre Arbeit ein, bereits im vierten Quartal 2020 war Österreichs Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Europäischen Schnitt überdurchschnittlich gesunken. Die Auswirkungen des restriktiven Pandemiemanagements mit ihren außergewöhnlich vielen Lockdowntagen legten ganze Branchen nicht nur über Wochen, sondern über fast zwei Jahre hinweg lahm. Um eine Insolvenzwelle zu verhindern, entschloss sich die österreichische Bundesregierung – wie nahezu alle Regierungen Europas – dazu, den Unternehmen lebensnotwendige Liquidität zur Verfügung zu stellen und kostenintensive Kurzarbeit zu finanzieren. Der Unterschied zu den anderen Ländern Europas war der Umfang der Förderungen. »Koste es, was es wolle«, war die Parole, die die Bundesregierung medienwirksam am Beginn der Pandemie ausgegeben hatte. Für 2020 liegen die Zahlen bereits rechnungshofgeprüft vor: Im ersten Corona-Jahr hat der Bund pro Kopf 1.475 Euro an Hilfen ausgezahlt – der EU-Durchschnitt lag bei 325 Euro, Deutschland hatte im ersten Jahr 451 Euro ausgegeben, Ungarn 20 Euro. Insgesamt waren zu Redaktionsschluss 46,5 Milliarden Euro an Corona-Hilfsmaßnahmen ausbezahlt bzw. genehmigt worden. Zum Vergleich: Die gesamten Staatseinnahmen liegen in Österreich pro Jahr bei 201,8 Milliarden Euro.
Die EZB musste eingreifen
Die enormen Geldmengen, die weltweit zur Bekämpfung der Pandemie und ihrer Folgen aufgewendet wurden, sind an den einzelnen Volkswirtschaften nicht spurlos vorübergegangen. Zumindest im Euroraum mussten sie sich zu großen Teilen über die EZB finanzieren. Diese kaufte über die entsprechenden Hilfsprogramme Staatsanleihen, als gäbe es kein Morgen. Nicht nur um teure Coronahilfen zu finanzieren, sondern vielmehr um die Preisstabilität zu gewährleisten, die man durch Corona massiv gefährdet sah. Die Pandemie hatte die sich bereits im Jahr 2018 abzeichnende Wirtschaftskrise massiv beschleunigt. Die Eurozone drohte sogar in eine Deflationsphase einzutreten, was bedeutet hätte, dass die Preise wegen der sinkenden Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen drastisch sinken würden. Sinkende Preise aber hätten die ohnehin schwierig gewordene Erholung nach der Pandemie noch einmal verzögert bzw. sogar verunmöglicht. Diese Erholung trat in Österreich zwar ein, aber spürbar später als in anderen Volkswirtschaften. Grund dafür war nicht nur die Abhängigkeit vom Wintertourismus, der in der Pandemie deutlich schwächelte, sondern vor allem auch die drastischen Maßnahmen im Pandemieherbst des Vorjahres: Nur wenige Länder Europas reagierten ähnlich streng wie Österreich. Das zeigte sich etwa in der Leistungsbilanz, die 2021 zum ersten Mal seit 20 Jahren negativ war: Das Defizit betrug 3,2 Milliarden Euro, das heißt, Österreich hatte um 3,2 Milliarden Euro mehr importiert als exportiert.
Dazu kam die Niedrigzinspolitik der EZB, mit der sie Inflation – also das Gegenteil von Deflation – verhindern wollte. Eine nicht ganz unproblematische Vermischung von Geld- und Fiskalpolitik durch niedrige Zinsen einerseits und dem An- und Verkauf von Staatsanleihen andererseits entstand. Genau das fällt uns jetzt auf den Kopf: Denn die Wirtschaft hat sich nach Corona zwar wieder erholt, die Rahmenbedingungen haben sich jedoch abermals verschlechtert: Die schon vor der Ukraine-Krise steigenden Energiepreise haben die Inflation beflügelt, die nun weit entfernt von jenen zwei Prozent ist, die von der EZB durch die niedrigen Zinsen angestrebt war. Ein neuerlicher Abschwung scheint angesichts der Sanktionspolitik der EU und der USA und den daraus resultierenden Verwerfungen am Energiemarkt wahrscheinlich. Seit Jahresbeginn wurden die Zinsen zunächst von der amerikanischen Notenbank FED, später dann auch von der EZB deutlich angehoben.
Toxische Gemengelage
Die drohende neuerliche Rezession betrifft nicht nur Europa, sondern sie zeichnet sich weltweit ab. Tatsächlich ist unsere Wirtschaft mit einer überaus toxischen Mischung ungünstiger Faktoren belastet: Dazu gehören ein eklatanter Fachkräftemangel, der in ganz Europa die Unternehmen daran hindert, ihr volles Potenzial zu entfalten. In riesigen Wirtschaftsräumen wie China ist immer noch die Pandemie ein Hemmschuh für die heimische Industrie. Chinesische Produkte stehen nämlich vielfach am Anfang der Lieferketten. Die seit Anfang 2021 in lichte Höhen steigenden Energiepreise für Öl, Strom und Gas verteuern die Produkte und Dienstleistungen. Daher – und auch weil den Verbrauchern das Geld ausgeht – sinkt die Nachfrage. Im Gefolge der Energiepreise und der Lieferkettenunterbrechungen steigen auch die anderen Rohstoffpreise. Dazu kommt eine eklatante Schwäche des Euro: Die Gemeinschaftswährung ist derzeit knapp gleich viel wert wie der US-Dollar. Und das hat weitreichende Folgen für den Welthandel. Anders als die FED muss die EZB in ihrer Zins- und Währungspolitik auf die exorbitant hohe Staatsverschuldung vieler ihrer Mitgliedstaaten Rücksicht nehmen. Darum hat sie die Zinsen bislang nur moderat erhöht – während die FED, ermuntert von einem immer noch überraschend robusten US-Arbeitsmarkt, die Leitzinsen ständig weiter anhebt, um die auch in den USA grassierende Inflation zu bekämpfen. Das schwächt den Euro. Und ein gegenüber dem Dollar schwacher Euro ist vor allem im Augenblick brandgefährlich. Muss doch jenes Gas und Öl, das man bislang – in Euro fakturiert – aus Russland bezog, zum Großteil durch amerikanisches Gas und Öl ersetzt werden. Und das ist natürlich in Dollar zu bezahlen. Unser Wirtschaftsgeschehen wird also von vielen ungünstigen Faktoren bestimmt. Ganz allgemein wird daher erwartet, dass wir kurz vor einer Rezession stehen, also einem kräftigen Abschwung der Konjunktur. Technisch gesehen spricht man dann von einer Rezession, wenn das BIP in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen ein negatives Vorzeichen hat. Der IWF hat seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum bereits auf 2,7 Prozent gesenkt. Die Prognosen des WIFO für das Wirtschaftswachstum in Österreich sind deutlich düsterer: Während man für 2022 noch ein starkes BIP-Wachstum von +4,8 % erwartet, sieht das WIFO für 2023 ein Wachstum von nur mehr 0,2 Prozent. Betroffen seien alle wertschöpfenden Sektoren der Wirtschaft, besonders aber die Gütererzeugung, so das WIFO. Die Gründe für die Rezession liegen auf der Hand: Die hohe Inflation und die zu erwartende schlechte wirtschaftliche Entwicklung unserer wichtigsten Handelspartner – Deutschland und Italien – werden sich deutlich auf unsere Exportwirtschaft auswirken.
Was aber bedeutet Rezession genau für den Alltag der Verbraucherinnen und Verbraucher? Das hängt vor allem davon ab, wie stark sie ausfällt und wie lange sie dauert. Grundsätzlich verkaufen Unternehmen in der Rezession weniger Produkte, was zur Folge hat, dass sie Arbeitsplätze streichen müssen. Diese entlassenen Arbeitnehmer haben dann weniger Geld zur Verfügung und müssen sparen. Dadurch sinkt zuerst der Konsum, aber auch viele Finanzierungen beginnen zu wackeln. Der Staat muss also neuerlich unterstützend in die Märkte eingreifen. Und diese Hilfen müssen über neue Staatsschulden finanziert werden. Für Staaten, die diesbezüglich ohnehin schon am Limit sind, ist das eine enorme Herausforderung: Die Maastricht-Kriterien (Inflationsrate nicht mehr als 1,5% über der der drei preisstabilsten Mitgliedsstaaten, Staatsschuldenquote von nicht mehr als 60% des BIP, Budgetdefizit nicht mehr als drei Prozent des BIP etc.) die einen gemeinsamen, harmonischen europäischen Wirtschaftsraum zum Ziel haben, werden de facto ausgehebelt. Es ist also ein Teufelskreis, der gerade in der gegenwärtigen Situation durch die Corona-Hilfen, milliardenschwerer Steuerentlastungen (Stichwort kalte Progression), zahlreicher Energie-Hilfspakete einerseits sowie künstlicher Energie-Verteuerungen (CO2-Bepreisung!) ausgelöst wurde und nur schwer zu durchbrechen sein wird: Weder in der EU noch in Österreich gibt es noch Handlungsspielräume für aktive Konjunkturmaßnahmen. Die EZB, die in der Rezession die Unternehmenskredite eigentlich mit niedrigeren Leitzinsen verbilligen müsste, ist wegen der Inflation zum Gegenteil gezwungen. Das wird vor allem die Baubranche treffen, denn mit steigenden Zinsen wird Investment in Kauf und Errichtung von Immobilien weniger attraktiv.
Lichtblick Arbeitsmarkt
Weitere Steuersenkungen, mit denen der Staat die Kaufkraft der Verbraucher stärken könnte, sind angesichts der hohen Sozialausgaben ebenfalls eher utopisch. Hoffnung gibt allein die niedrige Arbeitslosenquote: Gerade einmal 306.000 Personen sind derzeit arbeitslos oder in Schulungen. AMS-Chef Johannes Kopf: »Ende September waren rund 32.000 Menschen in Österreich weniger arbeitslos oder in Schulungen als noch vor einem Jahr. Und noch immer suchen Österreichs Unternehmen massiv Personal, rund 129.000 offene Stellen warten auf ihre künftigen Arbeitskräfte, noch immer wurden dem AMS allein im letzten Monat rund 50.000 offene Stellen gemeldet. Klar ist, dass der enorme, fast extreme Wirtschaftsaufschwung nun vorbei ist, eine echte Rezession erwarte ich – solange Gas fließt – jedoch nicht.«
Der Ausblick ist dennoch düster. Die USA und China wetteifern um die technologische Führungsrolle in der Weltwirtschaft und Europa ist nur Passagier. Außerdem stellt Russland die Entschlossenheit der EU in Bezug auf die Sanktionen massiv auf die Probe. Darüber hinaus spalten die COVID-19-Politik und die Maßnahmen zur Dekarbonisierung die Gesellschaft und bremsen damit gemeinsame Maßnahmen zur Krisenbewältigung.
Trotzdem besteht auch eine gewisse Hoffnung, dass sich die Lieferketten erholen und sich damit auch der Welthandel rascher als erwartet wieder erholt und die Rohstoffpreise wieder sinken. Dies würde die Kaufkraft der Konsumenten deutlich steigern und die Aufgabe der EZB einfacher machen. Außerdem sind sowohl bei Gesundheitswissenschaften als auch beim Klimaschutz technologische Durchbrüche überfällig. Und Fortschritte bei den beiden größten Herausforderungen für die Menschheit würden auch die Wirtschaft deutlich stärken.
Fazitthema Fazit 187 (November 2022), Foto: Adobe Stock
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