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Viel vorgenommen für die nächste Spielzeit

| 12. Juli 2024 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 204, Kunst und Kultur

Foto: Daniel Kindler

Intendantin Andrea Vilter und Chefdramaturgin Anna-Sophia Güther präsentierten kürzlich den Spielplan der kommenden Saison. Gleich auf sechs österreichische Erstaufführungen sowie fünf Uraufführungen darf sich das Publikum freuen.

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Das Jahr der Feuertaufe, der neuen Akzente und der bewussten Umorientierung ist vorbei, der Alltag in der Programmierung des größten Theaters der Stadt ist eingekehrt. Doch dieser Alltag bringt einiges an Spektakulärem. Insgesamt werden rund 20 Premieren auf den drei verschiedenen Spielstätten Schauspielhaus, Schauraum und Konsole stattfinden, darunter die erwähnten 5 Uraufführungen und 6 österreichische Erstaufführungen. Bereits der Start in die Spielzeit Ende September kommt gleich an einem Wochenende mit einem Premierentriple daher.

Theater, Theater
Regisseurin Ewelina Marciniak adaptiert Ottessa Moshfeghs internationalen Bestseller-Roman »Mein Jahr der Ruhe und Entspannung« als österreichische Erstaufführung. Am Tag darauf folgt im Schauraum pünktlich im Kafka-Jahr mit »Kafka|Heimkehr« ein Theaterprojekt, das in der Fassung von Andrea Vilter und in der Regie von Jan Philipp Gloger Auszüge aus Briefen, Tagebucheinträgen und literarischen Werken des Autors zu einem atmosphärisch dichten Abend verweben soll. Den Abschluss bildet die Uraufführung des Auftragswerkes »Chronik der laufenden Entgleisungen«, in dem sich der vielfach ausgezeichnete österreichische Theaterautor Thomas Köck kritisch mit den Entwicklungen des Landes auseinandersetzt. Diese Uraufführung in der Regie von Marie Bues entsteht als Koproduktion mit dem Schauspielhaus Wien und mit dem steirischen herbst.

Kollektiv
Auch das spannende »Künstler:innenkollektiv F. Wiesel« wird seine Arbeit als Artists in Residence am Schauspielhaus Graz fortsetzen. Jene erarbeiten erstmals auf der großen Bühne den mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichneten Coming-of-Age-Roman »Echtzeitalter« des österreichischen Autors Tonio Schachinger. Dieser lässt aus jugendlicher Perspektive eine Welt zwischen Schulalltag und Gaming lebendig werden. In der Grazer Uraufführung bringen F. Wiesel den Text gemeinsam mit Regisseur Timon Jansen konsequent in einer von Puppen- bis Computerspiel medienübergreifenden Inszenierung auf die Bühne. Und auch die ebenso spannende wie wichtige Wiederentdeckung der Arbeit von Maria Lazar kommt wieder zu Ehren. »Die Hölle auf Erden« in der Regie von Katrin Plötner ist eine Antikriegs-Komödie, auf die wir uns schon besonders freuen dürfen.

Inklusion
Abgesehen von den Inhalten gibt es auch in puncto Partizipation einige Neuerungen: Man verstärkt seine Bemühungen um Inklusion und Barrierefreiheit. Seit dem letzten Jahr bietet man erstmalig für ausgewählte Vorstellungen Live-Audiodeskription an. In der kommenden Spielzeit wird dieses Angebot technisch optimiert und im Umfang ausgebaut. Zudem werden sprachübergreifende Angebote etwa durch Übertitel weiter forciert. Das Musical »Slippery Slope« zum Beispiel wird in deutscher und englischer Sprache sowohl zu hören als auch entsprechend übertitelt zu erleben sein. Außerdem sind Übertitel in weiteren Sprachen geplant.

Und dann noch
Das Schauspielhaus Graz setzt zudem seine Zusammenarbeit mit dem inklusiven »InTakt-Festival« fort, bleibt Kooperationspartner der »Akademie LebensGroß« und startet im Herbst einen inklusiven Spielclub, der sich in der Spielzeit 2025/26 zu einem Aufführungsprojekt mit Premiere im Schauraum weiterentwickeln soll. Es war, ist und bleibt spannend, wir freuen uns auf den Start im Herbst 2024.   schauspielhaus-graz.com

Alles Kultur, Fazit 204 (Juli 2024), Foto: Daniel Kindler

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