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Monstertitel Arbeitstitel

| 14. August 2024 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 205, Kunst und Kultur

Foto: Epeka

Dieses über das Kalenderjahr prozesshaft angelegte Projekt setzt sich mit Stadtidentität und Transformation auseinander. Ein »Work in progress«, das im Herbst in einen Katalog münden wird. Text von Andreas Pankarter.

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Der Nachhall des Kulturhauptstadtjahres 2003 und des, coronabedingt, verknappten Kulturjahres 2020 wurden und werden in punkto Nachhaltigkeit in der Kulturszene nach wie vor vielerorts und breitbandigst diskutiert.

Alles subjektiv
Man fragt sich, nicht nur als Laie, »Cui bono«? Genau diesem Spannungsfeld will ein neues Projekt gerecht werden. Mit dem Monstertitel »Arbeitstitel Graz 2024« gibt sich der Verein »Epeka« selbst eine schwere Aufgabe. So erarbeitet er einen vollkommen subjektiven Istzustand mit steirischen Künstlern, die über Wertschöpfungsdiskussionen, Nachhaltigkeitsdebatten und allzu visionären Zukunftsplänen hinausgeht. Eben eine subjektive Gestaltung der Wirklichkeit. Das Land Steiermark produziert gerade eine neue Kulturstrategie, genau in dieses Feld will sich das Projekt einordnen.

Die Fragestellungen, die mit den Werkzeugen künstlerischer Prozesse beantworten werden, sind ambitioniert und breit angelegt, der Fragenkatalog liest sich geradezu anklagend: Welche strategischen Maßnahmen in Sachen Stadtteilbelebung wurden unter Zuhilfenahme von kulturstrategischen Überlegungen in den letzten 20 Jahren ergriffen und welche Auswirkungen hatte dies auf die Stadt Graz? Gab es in den letzten Jahren Veränderungen der stadtpolitischen Zentren? Wie nimmt sich die Landeshauptstadt selbst im Zusammenspiel mit seinen Umgebungsgemeinden wahr? Und zur Hauptfrage: Sind die Grazer Randbezirke bespielbar und überhaupt kulturell gentrifizierbar?

Die Künstler stellen sich die Frage, ob es Strategien und Vorstellungen gibt, die nach dem Kulturjahr 2020 erhalten geblieben sind, oder ob durch die massiven innerstädtischen Erneuerungen ohnehin alles obsolet geworden ist.

Utopie und Realität mal wieder
Konkret geht es um die Frage, wie weit Utopie und Realität auseinanderklaffen. So dokumentiert Klaus Grill in seiner Funktion als Verantwortlicher für die BIG den Abriss der Vorklinik. Robert Krenn hat sich fotografisch mit mittels seinem ganz persönlichen ästhetischen Zugang zum Thema Reininghaus geäußert. Peter Laukhardt beschreibt im Katalogbeitrag erhaltenswerte und abrissgefährdete Objekte, Constantin Lederer hat einige davon dokumentiert. Rainer Rosegger setzt sich im Brotberuf mit Machbarkeitsstudien auseinander und wird einen kurzen Input geben.

Jörg Vogeltanz setzt sich als Cartoonist und Autor kritisch mit Veränderungen aller Art auseinander und hat zum Thema ein nicht ganz ironiefreies Manifest verfasst. Das Künstlerkollektiv Cooks of Grind bastelte mit Semmelknödeln und Marzipan vergangene nicht realisierte Utopien der Stadt nach. All dies mündet in einem Katalog, der im Herbst präsentiert wird.

Weitere Infos unter epeka.at

Alles Kultur, Fazit 205 (August 2024), Foto: Epeka

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