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Roth macht Schluss (Fazit 207)

| 14. November 2024 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 207, Schlusspunkt

Genug von links. Ein Plädoyer für das Konservative. Als ich jüngst dem deutschen Moderator Mickey Beisenherz zusehen musste, wie er versuchte, Thomas Gottschalk wegen angeblicher Political Incorrectness vorzuführen, musste ich an mein Elternhaus denken. Dort hing in der Küche ein Stück Stoff, in das meine Mutter den Sinnspruch »Lasst uns an dem Alten, so es gut ist, halten, und auf diesem neuen Grund Neues bauen jede Stund« gestickt hatte. Es ist seit meiner Jugend die Essenz dessen, was ich unter einer überlegten Lebenshaltung verstehe. In der Politik ist dies gemeinhin als »konservativ« bekannt.

::: Text von Johannes Roth
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Es ist eine Haltung, die mehr ermöglicht als verhindert, und ich darf Ihnen versichern: Was man der progressiven Linken zuallererst vorwerfen sollte, ist, dass sie den erfolgreichen Versuch unternommen hat, das Konservative als etwas Schlechtes zu framen. Wann immer ich einen Rotzlöffel höre, wenn er Phrasen wie »Hallooo? Wir haben 2024!« als Argument verwendet, dann sucht mein innerer Generalstaatsanwalt nach Möglichkeiten, gegen diese Intelligenzinsolvenz irgendwo eine Klage wegen Verbrechen gegen die intellektuelle Redlichkeit einzubringen.

Geht nicht, schade. Denn tatsächlich haben die extrem linken Kräfte – insbesondere die Grünen – der Gesellschaft irreparablen Schaden zugefügt. Mir fällt spontan nichts ein, was nicht gut gemeint begann, maßlos übertrieben wurde und dann in eine Katastrophe mündete. Ob es die offenen Arme waren, mit denen man die »Refugees« empfing oder die blinde Wut auf Atomstrom, mit der man ganz Europa destabilisierte – das Muster ist immer das gleiche. Denken Sie an die Lächerlichkeit der Genderdebatte, die schon lange vor Grotesken wie Markus »Tessa« Ganserer nur mehr peinlich dumm war. Die Linke hat das Spiel zu weit getrieben. Heute darf man Menschen, die »behaupten«, es gebe zwei Geschlechter, straffrei öffentlich demütigen und mit De-Facto-Berufsverboten belegen. Mehr Schaden hätten auch die versammelten Rechten Europas nicht anrichten können.

Noch deutlicher wird das Versagen linken Intellekts bei komplexen juristischen, moralischen und philosophischen Fragen. Die noch immer absurde »Ehe für Alle« oder ein vermeintliches »Menschenrecht auf Abtreibung« werden schlicht außer Diskussion gestellt. Was richtig und was falsch ist, sagen uns Geistesgrößen wie Babler, Schilling oder Strobl, während die Böhmermanns, Klenks und Wolfs uns vorgaukeln, linke Thesen seien »Common Sense«. Dabei sind es politische Randerscheinungen, die diese massiven Veränderungen einleiten: Mit weniger als 15 Prozent der Wählerstimmen gelingt den Grünen in Berlin gerade der Totalumbau der Gesellschaft, ebenso wie es ihnen in Graz mit 17 Prozent gelingt, hunderte Millionen Euro für eine »Verkehrswende« zu missbrauchen. In Graz sieht man, wie sich die Fixierung auf Kohlendioxid und »soziale Gerechtigkeit« auswirkt: Ein Radwegeextremismus schikaniert Autofahrer durch bewusst geförderte Staus, während die Stadt wirtschaftlich handlungsunfähig regiert wird.

Die brutale Kompromisslosigkeit, mit der die intellektuell Unaufdringlichen ihren furchtsamen Fanatismus in unsere Mitte tragen, löst kaum ein Problem, bewirkt aber Chaos in der gesellschaftlichen Ordnung: Seit sich vor etwa 30 Jahren die Wirkung der 68er-Kulturrevolution voll entfaltet hat, hat die Linke die Gewissheiten, die Fundament unseres gesellschaftlichen Fortkommens waren, systematisch pulverisiert: Ehe, Familie, Religion, Sexualität, Bildung, Leistung als Grundlage der Weiterentwicklung, der Staat in seinen Grenzen, Neutralität, Gut und Böse, Mann und Frau, Sprache, Eigentum, Mobilität, Identität, Nationalität … es gibt kaum einen Bereich, der sich nicht fundamental verändert hat. Dass es heute Paraden für homosexuelle Exhibitionisten gibt, während Versuche, klassische, intakte Familien zu fördern,  als »Zurück-an-den-Herd-Mentalität« gebrandmarkt werden, spricht Bände.

Darin keinen Rückschritt zu erkennen, sondern das Märchen von einer segensreichen, notwendigen, »demokratischen Veränderung«, die sich nur mehr an Minderheiten orientieren muss, unhinterfragt zu glauben, ist ein Armutszeugnis für jeden mündigen Wähler. Die Rückbesinnung auf konservative Werte wäre ein Gebot der Stunde. Und es ist hoch an der Zeit, diese Wahrheit einmal auszusprechen.

Roth macht Schluss! Fazit 207 (November 2024)

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